Parodontologie

       

Was ist Parodontitis?

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Parodontitis, oder auch Parodontose, ist die Entzündung des Zahnhalteapparates. Von der Gingivitis, der Zahnfleischentzündung, unterscheidet sie sich dadurch, dass sie nicht reversibel d.h. nicht heilbar ist. Während die Gingivitis nach einer gründlichen Zahnreinigung und bei konsequent guter Mundhygiene des Patienten komplett abheilt, kommt es bei der Parodontitis zu einem Knochenverlust, der in der Regel nicht wiederhergestellt werden kann.
Zahnfleischbluten, Mundgeruch und Änderungen der Zahnstellung: Unter diesen Symptomen leiden Patienten, die von Parodontitis – umgangssprachlich Parodontose genannt – betroffen sind.

Im schlimmsten Fall kann es auch zu Lockerung der Zähne oder sogar zu Zahnausfall kommen. Eine Parodontitis verläuft schleichend und in den meisten Fällen ohne Schmerzen und Symptome. Daher wird die entzündliche Erkrankung meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Statistisch gesehen gehen heute 50% aller Zähne im Erwachsenenalter durch Parodontits verloren.

Als betroffener Patienten sind Sie bei uns in besten Händen. Im Rahmen der Parodontitistherapie bieten wir ein umfassendes Behandlungsspektrum, von der Vorsorge, dem Messen der Zahnfleischtaschen, über die Hauptbehandlung, bis hin zur Nachsorge.

Ziel unserer Parodontitistherapie ist die Entfernung der die Erkrankung verursachenden bakteriellen Beläge auf der Zahnwurzel und auf der Zahnkrone. So kann die Parodontitis zum Stillstand gebracht werden. Um auszuschließen, dass Sie an einer Parodontitis erkrankt sind, erheben wir regelmäßig den Parodontalen Screening Index (PSI).

Warum Parodontitis behandelt werden sollte – Ursachen, Symptome und Krankheitsverlauf

Patienten, die unter Parodontose leiden, wissen meist zunächst nichts davon, denn sie verläuft in den meisten Fällen ohne Schmerzen. Auch durch den schleichenden Verlauf der Erkrankung bleibt diese häufig unerkannt und wird erst spät bemerkt.

Die Ursache und Auslöser der Parodontitis sind in erster Linie Bakterien in den Zahnbelägen (Plaque), die eine Zahnfleischentzündung auslösen. Eine Parodontitis beginnt also immer mit einer Zahnfleischentzündung, auch bekannt als Gingivitis. Ohne es zu bemerken, kann sich aus dieser Gingivitis eine Parodontitis entwickeln. Erste Anzeichen für Parodontitis sind Zahnfleischbluten und Zahnfleischentzündungen.

Die Entzündung breitet sich in den Zahnhalteapparat in Richtung Kieferknochen aus. Folglich wird das zahntragende Gewebe zerstört und es bilden sich Zahnfleischtaschen. Ohne zahnärztliche Behandlung werden die Zahnfleischtaschen immer tiefer und der Knochen baut sich aufgrund der Infektion immer weiter ab. Bedingt durch den Knochenabbau verlieren die Zähne ihren Halt und können in drastischen Fällen sogar ausfallen. Auch unangenehme Symptome, wie gelegentlich blutendes Zahnfleisch, Eiter, Mundgeruch und Änderungen der Zahnstellung können im Laufe der Erkrankung auftreten.

Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit

Nicht nur im Mund, sondern auch auf die Allgemeingesundheit hat Parodontitis enorme Auswirkungen. Bei schweren, unbehandelten Fällen konnten diese das Risiko für Herzerkrankungen und Herzinfarkt erhöhen. Zudem gibt es einen Zusammenhang zwischen Diabetes und Parodontitis. Schlecht eingestellte Diabetespatienten erkranken oft schwerer an Parodontitis als gut eingestellte Diabetespatienten. Außerdem ist eine Behandlung von Diabetes meist erfolgreicher, wenn die Parodontitis behandelt wurde. Bei Schwangeren ist das Risiko für eine Frühgeburt erhöht, wenn eine Parodontitis unbehandelt bleibt.

Ablauf der Parodontitisbehandlung

Vorbehandlung:

Im Rahmen der Vorbehandlung wird zunächst der Parodontalstatus erhoben. Dieser beinhaltet die Messung der Zahnfleischtaschen an zwei Stellen pro Zahn sowie die Messung von Rezessionen (Zahnfleischrückgang), Furkationsbefall, Lockerung der Zähne und die Erhebung von Entzündungsparametern wie Blutung auf Sondierung und Eiter. Außerdem werden vor der Hauptbehandlung Reinigungen durchgeführt, um schon im Vorfeld Reize zu beseitigen.

Um das Zahnfleisch gesund zu halten, ist eine gute Zahnpflege und Mundhygiene sehr wichtig. Deshalb unterstützt unser Ärzteteam Sie gerne dabei und zeigt Ihnen, wie Sie sich bei Ihrer Erkrankung optimal zu Hause die Zähne putzen sollten. Denn eine gute häusliche Mundhygiene trägt entscheidend zur Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch bei.

Hauptbehandlung:

Der nächste wichtige Schritt bei der Behandlung von Parodontitis ist die systematische Reinigung der Zahnfleischtaschen. Diese wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Bei der Reinigung werden die harten und weichen Beläge aus den Zahnfleischtaschen und von der Wurzeloberfläche entfernt. In speziellen Fällen der Parodontitisbehandlung kann es notwendig sein Antibiotika einzunehmen. Durch diese Maßnahmen wird die Bakterienzahl reduziert und die Entzündung des Zahnhalteapparates geht zurück.

Reevalution und Nachsorge:

Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sind sehr wichtig. Bereits drei Monate nach der Behandlung wird die sogenannte Reevaluation durchgeführt. Diese findet zusammen mit der ersten Nachsorge, der unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) statt.

Es erfolgt die erneute Erhebung des Parodontalstatus, um diesen mit dem Anfangsbefund zu vergleichen. Zusätzlich werden verbleibende Zahnfleischtaschen gereinigt. In dieser Sitzung wird auch festgelegt, ob eine chirurgische Nachbehandlung sinnvoll ist und in welchen Abständen die UPT erfolgen soll. In welchen Abständen die Reinigung der Zähne und Zahnfleischtaschen stattfinden sollte, ist bei jedem Patienten individuell. Dies richtet sich nach der Empfänglichkeit für die Parodontitis. Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt, in Verbindung mit gründlicher Prophylaxe zu Hause hilft Parodontitis vorzubeugen und das Zahnfleisch gesund erhalten.

Wenn Sie weitere Fragen haben oder den Verdacht, an Parodontitis zu leiden, vereinbaren Sie direkt einen Termin mit uns.

Wir sorgen dafür, dass Sie mit einem gesunden Lächeln durch den Alltag gehen!